Mediation historisch
Aloysius Contarenus und der Westfälische Frieden (1648)
Voraussetzung der erfolgreichen Friedensverhandlungen zur Beendigung des „Dreißigjährigen Kriegs“ (1618-1648) war die Erkenntnis aller kriegführenden Parteien, dass dieser verheerende Konflikt nicht durch einen militärischen Sieg zu beenden sei. Als Konsequenz ergab sich ein fünf Jahre andauernder Friedenskongress in den Städten Münster und Osnabrück.
In der Präambel zum „Münsterschen Friedensvertrag“ vom 24. Oktober 1648 ist hierzu weiter nachzulesen, dass der endgültige Friedensschluss zwischen den Kriegsparteien maßgeblich zustande gekommen ist durch die

„Unterhandlung des Durchläuchtigsten und Hochgebornen Herrn Aloysii Contareni,
Ritters, der in die fünff Jahr bey dieser Unterhandlung gantz unverdrossen und unpartheyisch sich bemühet“


(lateinisch: interventu et opera illustrissimi et excellentissimi legati senatorisque Veneti, domini Aloysii Contareni, equitis, qui mediatoris munere procul a partium studio totos pene quinque annos impigre perfunctus est)
(Quelle: Forschungsstelle „Acta Pacis Westfalicae“ der Universität Bonn).

An zitierter Stelle ist erstmals explizit die erfolgreiche Tätigkeit eines unparteiischen Mediators in einem hoch eskalierten Konflikt dokumentiert.